Weitere Namen: ‘Frühe Mirabelle’, ‘Früheste Gelbe Mirabelle’.

Herkunft: Von Liegel (1777-1861) aus einem Stein der Violetten Perdrigon gezogen und nach dem Dresdner Geheimrat von Flotow benannt. Der hier beschriebene Typ unterscheidet sich in Fruchtfarbe und Triebbehaarung. In fast allen Beschreibungen wird die Frucht nämlich als rein hellgelb bezeichnet.

Allgemeine Beurteilung: Frühreifende Mirabelle (ca. 3 Wochen vor ‘Mirabelle aus Nancy’) mit süßem, typischem Mirabellengeschmack. Die frühe und folgernde Reife machen die Sorte besonders interessant für Hausgärten, aber auch für die Direktvermarktung beachtenswert. War früher in ganz Deutschland verbreitet, heute selten.

Verwendung: Tafel- und Kompottfrucht.

Frucht: Folgernde Reife ab Ende Juli bis Anfang August. Kleine, rundliche Frucht, am Stiel leicht abgeplattet (L = 26–29 mm, B = 26–29 mm, 10–15 g). Bauchnaht sehr flach ausgebildet. Gelbliche, später goldgelbe Farbe mit roter bis z. T. violettroter Sonnenseite und weißlich bereifter Schale. Dünner Stiel, hellgrün und leicht behaart. Goldgelbes, gallertartiges Fruchtfleisch, süß, aromatisch, mit typischem Mirabellengeschmack. Zuckergehalt 17 % (60–80° Oechsle). Löst gut vom kleinen, rundlichen Stein.

Baum: Anfangs kräftiger Wuchs, später nur noch mittelstark. Mittelgroße Bäume mit rundlicher, lockerer und etwas sparriger Krone. Die selbstfruchtbare Sorte blühtmittelfrüh, kommt früh in Ertrag und bringt gute und regelmäßige Ernten. Sie ist wenig krankheitsanfällig, scharkaresistent und stellt an den Boden keine großen Ansprüche.

Besondere Merkmale: Goldgelbe Frucht mit roten Backen; frühe Reife.

Verwechslersorten: ‘Mirabelle aus Nancy’, 3 Wochen später reif, und ‘Myrobalane’.

Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.