Weitere Namen: ‘Mirabelle de Nancy’, ‘Nancymirabelle’, ‘Große Mirabelle’, ‘Drap d’Or’, ‘Doppelte Mirabelle’.

Herkunft: Ursprung der Sorte nicht bekannt. Schon seit 1490 in Frankreich angebaut und Mitte des 18. Jahrhunderts nach Deutschland gebracht. Erhielt den Namen nach der Stadt Nancy in Lothringen. Verschiedene Typen im Anbau, empfehlenswert Nr.1510.

Allgemeine Beurteilung: Die bekannteste Mirabellensorte, die in ganz Mitteleuropa vorkommt. Geschmacklich sehr gut und durch ihre rötliche Sonnenseite besonders schön, gut als Frischware absetzbar. Beliebte Konserven- und Brennware. Gibt ein aromatisches, vorzügliches Destillat.

Verwendung: Frischmarkt und Brennerei.

Frucht: Reift stark folgernd ab Mitte August bis Anfang September. Kleine, kugelige bis kurzovale Frucht (L = 25–27 mm, B = 23–26 mm, 9–14 g. Gelbe, bei Vollreife goldgelbe Schale, auf der Sonnenseite rötlich bis violett verwaschen, zahlreiche, rot umhöfte Punkte, gelbbläulich bereift. Goldgelbes Fruchtfleisch, mäßig saftig und bei Überreife mehlig, süß und gut gewürzt, typisches Aroma. Zuckergehalt 18,5 % (70–90° Oechsle). Kleiner, 13–15 mm langer, kurzovaler Stein .

Baum: Mittelgroße, breitkugelige Krone mit lockerem Aufbau. Dünnes, kurzes Fruchtholz. A fein gesägt. Mittelspäte bis späte Blüte. Die scharkatolerante Sorte ist selbstfruchtbar und kommt mittelfrüh in Ertrag, sie trägt dann gut und regelmäßig. Am besten gedeiht sie in warmen, geschützten Lagen und entwickelt nur dort das typische Aroma.

Besondere Merkmale: Kleine gelbe Frucht mit rötlich violetten Backen.

Verwechslersorten: ‘Metzer Mirabelle’, diese ist aber nie rot gefärbt, und ‘Myrobalane’.

Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.