Weitere Namen: ‘Kannenbirne’, ‘Kantenbirne’, ‘Längler’, ‘Längsbirne’, ‘Mannabirne’, ‘Schluckerbirne’, ‘Strangulierbirne’, ‘Streng­ling’, ‘Würger’, ‘Würgelbirne’ u. a.


Herkunft:
Schon um 1390 in der Schweiz und Ende des 15. Jahrhunderts in einer Landesbeschreibung von Württemberg erwähnt. Erstmals von Bauhin (1598) als ‘Süßelbirne’ abgebildet und beschrieben.


Allgemeine Beurteilung:
Alte kulturhistorische Sorte, die als ‘Hutzelbirne’ erwähnt ist und durch E. Mörike in seinem „Stuttgarter Hutzelmännle“ in die Literatur einging.

Verwendung: Vorzügliche Hutzelbirne, auch als Mostbirne nutzbar. Früher in ganz Süddeutschland verbreitet, heute nur noch selten zu finden.


Frucht:
Die Sorte reift Ende August bis Anfang September und wird bald teigig. Mittelgroße bis große flaschenförmige Frucht (L = 85– 120 mm, B= 45–65 mm, 75–175 g). Die Frucht hat die Form einer Wade. Hellgrüne Grundfarbe, bei Vollreife hellgelb, auf der Sonnenseite schwach hellrosa bis rot, z. T. leicht streifig. Große Lentizellen.Weißlich gelbes Fruchtfleisch, grobzellig, süß, mit relativ hohem Gerbstoffgehalt, deshalb auch ‘Würger’ oder ‘Strangulierbirne’ genannt. Wird schnell teigig. Zuckergehalt 16 % (60–75° Oechsle). Große, ovale, spitze Kerne.

Baum: Große eichenartige Bäume mit umfangreicher Krone und dicker Borke. Blüte mittelfrüh . Ertrag nur mittelhoch.


Besondere Merkmale:
Längliche, wadelförmige Frucht, die bald teigig wird. Ähnlich einer Tafelbirne, aber herb.

Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.