Weitere Namen: ‘Ungarische -’, ‘Türkische -’, ‘Tübinger -’ und ‘Spitzzwetsche’, ‘Österreichische Pflaume’, ‘Säbelpflaume’, ‘Rösser’ u. a.

Herkunft: Alte Sorte, schon Ende des 18. Jahrhunderts in der „Pomona Franconica“ beschrieben. Stammt wahrscheinlich aus Ungarn oder der Türkei. Es scheint mehrere Typen zu geben. Neben der ‘Violetten Dattelzwetsche’ wird auch eine ‘Rote Dattel­zwetsche’ beschrieben. Beide gleichen sich in der Form, haben aber eine etwas andere Fruchtfarbe und Reifezeit.

Allgemeine Beurteilung: Mittelfrüh reifende, sehr alte Sorte mit eigenartiger Form. Geschmacklich recht gut. Für den heutigen Markt aber zu klein. Hat nur noch als Kuriosität Bedeutung. Früher in ganz Mitteleuropa häufig zu finden und meist durch Ausläufer vermehrt. Die hier beschriebene Sorte wird im Raum Tübingen noch auf den Obstmärkten angeboten.

Verwendung: Frischverzehr und Mus.

Frucht: Reife Anfang bis Mitte August. Kleine bis mittelgroße, sehr lange und schmale Frucht (L = 40–50 mm, B = 20–25 mm, 15–18 g, purpurrot bis violettblau, leicht bläulich bereift. Grünlich gelbes bis goldgelbes Fruchtfleisch, saftig, süßer, angenehm aromatischer Geschmack. Zuckergehalt 16 % (60–70° Oechsle). Stein löst nicht immer vom Fleisch, säbelartige Form, mit fast gerader Rückenseite und leicht gebogener Bauchseite,.

Baum: Mittelstarker Wuchs. Mittelfrühe Blüte und meist nur mittlerer Ertrag. Sorte kommt oft noch wurzelecht vor und bildet dann viele Ausläufer, so dass ganze Zwetschgenhecken entstehen.

Besondere Merkmale: Eigenartige Fruchtform, dadurch mit anderen Sorten nicht zu verwechseln.

Diese Beschreibung ist dem Farbatlas Alte Obstsorten entnommen, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Eugen Ulmer.